„Berlin braucht heute Wohnraum! Nicht erst übermorgen.“
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6 Forderungen an die Politik:
Von Januar bis Mai 2023 wurden insgesamt 113.400 Baugenehmigungen für Wohnungen in Neubau sowie Bestandsausbau erteilt, wie das Handelsblatt eine aktuelle Auswertung des ifo-Instituts zitiert. Das sind 27 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Ursachen sind vor allem gestiegene Zins- und Materialkosten. Und in starkem Maße eine unzureichende Baupolitik. Denn das „Bündnis für bezahlbares Wohnen“ zeigt bisher wenig Dynamik.
Die Wohnungskrise verschärft sich durch anhaltendes Bevölkerungswachstum und dadurch steigende Miet- und Kaufpreise. Bis 2025 könnten laut dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA) ohne starke politische Interventionen 700.000 Wohnungen in Deutschland fehlen.
Das ifo-Institut prognostiziert, dass bis 2025 die Zahl der jährlich fertiggestellten Wohnungen auf nur noch 200.000 fallen wird. Weit entfernt von der angestrebten Zielmarke von 400.000 Wohnungen pro Jahr, die die Bundesregierung schaffen möchte.
Aber es gibt Hoffnung, wenn wir unsere Baupolitik richtig ausrichten.
Stefanie Szisch, geschäftsführende Gesellschafterin der VIVEST Immobilien Gruppe, stellt deshalb konkrete Forderungen an die Politik:
- Die Voraussetzungen für Baugenehmigungen müssen erleichtert, die Bearbeitungszeiten in den Bauämtern beschleunigt werden. Prozesse müssen vereinfacht und die städtische und regionale Infrastruktur an neue Wohngebiete angepasst werden. Die Notwendigkeit der Digitalisierung im Jahr 2023 sollte selbstverständlich sein.
- Wohnungsunternehmen und Investoren müssen finanziell entlastet und gefördert werden. Sozialer Wohnungsbau braucht finanzielle Unterstützung, Mietzuschüsse sollten bereitgestellt werden.
- Überregulierung des Wohnungsmarktes muss gestoppt werden, Wohnungsunternehmen und private Hausbesitzer müssen zur energetischen Sanierung ermutigt werden.
- Die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnraum muss erleichtert werden, dazu sind vereinfachte Genehmigungen für innerstädtische Nachverdichtungen notwendig.
- Eine stärkere Förderung von Wohneigentum entlastet den Mietwohnungsmarkt, dazu gehört die Abschaffung der Grunderwerbsteuer beim Ersterwerb und die finanzielle Förderung von Mietkauf.
- Die Verunsicherung der Bauwirtschaft durch unklare Vorgaben muss beseitigt werden. Es bedarf verbindlicher Informationen und klarer Richtlinien.
Es darf nicht nur diskutiert, sondern es muss gehandelt werden. Die Immobilienwirtschaft darf sich nicht hinter den Herausforderungen verstecken und die Soziale Marktwirtschaft muss ein aktiver Partner sein, um bezahlbaren Wohnraum heute und für kommende Generationen zu sichern.
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