
Berlin wächst wieder!

2021 gab es mehr Zu- als Weggezogene in Berlin
4.000 Haushalte kamen im letzten Jahr in Berlin gegenüber 2020 hinzu, wie der Tagesspiegel berichtete. Nachdem die Corona-Pandemie zunächst die Abwanderung ins Umland verstärkt hatte, wächst die Berliner Bevölkerung nun wieder. 2020 lag der Wanderungsverlust in Berlin noch bei 2.000 Personen (142.900 Zuziehende gegenüber 144.900 Wegziehenden).
Nicht zuletzt durch die wirtschaftliche Entwicklung in der Hauptstadt und neue Industriestandorte wie die Tesla Giga-Factory oder den endlich eröffneten Flughafen BER erhält das Bevölkerungswachstum neuen Schwung. Im letzten Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten in Berlin um 43.000, ein Wachstum um 2,8 Prozent.
Wachsende Herausforderungen für den Neubau
Doch das Wachstum erhöht auch den Bedarf an Büro- und Produktionsflächen sowie Wohnraum für die zugezogenen Fachkräfte und ihre Familien. Das macht den Standort Berlin für Investoren auf lange Sicht interessant. Ändert jedoch nichts am bestehenden Wohnraummangel und den Herausforderungen für den Neubausektor.
Bekanntermaßen sind die Baugenehmigungen in Berlin seit Jahren rückläufig, wie zuletzt das Amt für Statistik Berlin Brandenburg meldete. Die Fertigstellung zieht sich zusätzlich in die Länge, etwa durch Verzögerungen in den Bauämtern sowie Lieferschwierigkeiten für Baumaterialien und steigenden Personal- und Materialkosten im Neubau.
Die wirtschaftliche Entwicklung Berlins ist eng verzahnt mit dem Wohnungsangebot
Somit hängt die langfristige Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Berlin eng von der Verfügbarkeit des bezahlbaren Wohnraums ab. Laut aktuellen Hochrechnungen bräuchte es 26.300 neue Wohnungen im Jahr. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung plant mit 24.250 neuen Wohnungen bis 2030. Die Zahl der tatsächlich fertiggestellten Wohnungen droht für die nächsten Jahre deutlich unter beiden Werten zu liegen.
Doch nur durch mehr Angebot und damit einhergehend eine Abflachung des Mietpreisniveaus lässt sich verhindern, dass immer mehr Menschen in das kostengünstigere Umland abwandern. Zumal auch dort die Mieten und Kaufpreise aufgrund des Zuzugs stark angestiegen sind und weiter steigen werden.
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