Wohneigentumsförderung? Schön wär’s.
17. Mai 2023„Berlin braucht heute Wohnraum! Nicht erst übermorgen.“
3. Juli 2023Voll verplant: Wohnungswirtschaft braucht Planungssicherheit
Unsicherheit lähmt Immobilienmarkt und Wirtschaft
„Energiewende überfordert große Mehrheit der Wohnungseigentümer: Wohnungseigentümer können die nun anstehenden Sanierungsaufgaben finanziell oftmals nicht stemmen“ (welt.de, 3. April 2023)
„Wärmewende: Ampelstreit macht Heizungsgesetz zur Geduldsprobe. Die Hängepartie beim umstrittenen Heizungsgesetzt geht weiter.“ (Handelsblatt, 2. Juni 2023)
„Die neue Mietwelt liegt bei 30 Euro/qm: Die Mieten im Neubau werden auf 30 Euro/qm und mehr anwachsen. Und im modernisierten Bestand könnten bis zu 25 Euro/qm erreicht werden.“ (Immobilienzeitung, 7. Juni 2023)
„Prognose: Der Wohnungsbau schrumpft bis 2025 stark. Das Ifo-Institut erwartet einen drastischen Rückgang beim Wohnungsbau in Deutschland in den kommenden Jahren.“ (haufe.de, 16. Juni 2023)
„Berlin unter Druck: Der Wohnraum bleibt knapp, die Preise hoch. Für Mieter bleibt es in Berlin angespannt.“ (Handelsblatt, 17. Juni 2023)
Liest man dieser Tage die Nachrichten, meint man, dass die Lage am deutschen Wohnungs- und Immobilienmarkt katastrophal ist. Die Bauwirtschaft fürchtet, bald keine neuen Aufträge mehr zu erhalten. Die Überlastung des Wohnungsmarkts führt zu weiter steigenden Mieten. Wohneigentum für Privatpersonen wird immer unerschwinglicher. Eigentümer fürchten sich vor unkalkulierbaren Kosten durch Sanierungspflichten und energetische Vorgaben für den Heizungseinbau.
Wohin man blickt: Fragezeichen und Verärgerung in den Gesichtern
So geht es nicht nur privaten Immobilienbesitzern und Kaufinteressierten, sondern auch den professionellen Projektentwicklern in Deutschland. Die Folge: die Bereitschaft zu sanieren und zu bauen geht gen null. Und der Wohnungsmangel verschärft sich.
„Auch wenn die Zahlen und die wirtschaftliche Lage derzeit nicht wirklich gut sind, darf man eines nicht vergessen: wir Unternehmen besitzen die Kompetenz auch unter diesen Umständen Lösungen zu finden. Wir brauchen jedoch verlässliche Vorgaben und Zusagen“, sagt Stefanie Szisch, geschäftsführende Gesellschafterin der VIVEST Immobilien Gruppe.
„Deswegen ist mein Aufruf an die deutsche Wohnungspolitik, endlich Planungssicherheit zu schaffen. Und zwar solche, die auch morgen noch gültig ist!“
Was fehlt: verbindliche und verlässliche Richtlinien der politischen Führung.
Stattdessen:
- Hin und Her um das Gebäude-Energie-Gesetz (besser bekannt als Heizungsgesetz) und die damit verbundenen Auflagen für Bestandssanierung und Neubau.
- Unklare Aussichten in Hinblick auf finanzielle Förderung von Nachverdichtung und Wohnungsneubau für Unternehmen sowie kurzfristige Förderstopps wie etwa bei der KfW-Neubauförderung.
- Rückläufige Baugenehmigungszahlen, langwierige und komplizierte Genehmigungsprozesse sowie unklare Ausweisung von Bauland.
- Schwankende Rechtssicherheit durch wiederholte Eingriffe in den Wohnungsmarkt wie Mietendeckel, Enteignungsdebatten oder Ausübung von Vorkaufsrechten.
- Wohneigentumsförderung für Familien vorbei an den Realitäten des Marktes.
Der Staat muss die Wohnungswirtschaft befähigen, nicht regulieren
Es braucht Klarheit und verbindliche Sicherheiten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. Besonders die Risiken im Neubau, bei der Sanierung und Nachverdichtung dürfen nicht allein auf die Privatwirtschaft abgewälzt werden.
Dafür braucht es gezielte Unterstützung. Dann würden Wohnungsunternehmen wieder das nötige Vertrauen in die deutsche Wohnungspolitik gewinnen, so Stefanie Szisch:
„Nur gemeinschaftlich werden sich die Herausforderungen unserer Zeit bewältigen lassen. Widersprüchliche und parteipolitisch geprägte Debatten sorgen stattdessen vor allem für eines: Verunsicherung, Zurückhaltung und oftmals Spaltung. Die Bundesregierung kann es sich nicht leisten, die freie Bau- und Wohnungswirtschaft als Partner an ihrer Seite zu verlieren, wenn sie das Problem des Wohnungsmangels lösen und den Klimaschutz voranbringen will. Doch in einer Partnerschaft darf nicht eine Seite nur Forderungen stellen, sondern muss auch Zugeständnisse machen.“
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