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Verknapptes Gut…

IW Wohnindex: "Je knapper das Gut, desto größer die nötigen Anstrengungen, um sich Wohneigentum leisten zu können."
„Der Druck auf den Mietwohnungsmarkt ist sehr hoch und er steigt noch. Das liegt daran, dass wir zu wenig bauen und viele Menschen, die im vergangenen Jahr eigentlich Wohneigentum kaufen wollten, in den Mietwohnungsmarkt gewechselt sind.“
- Michael Voigtländer, Immobilienexperte im Institut der deutschen Wirtschaft (IW) -
Mieten steigen stark, Kaufpreise sinken nur schwach.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) hat einen neuen Wohnindex veröffentlicht. Der Index bildet sowohl die Entwicklung der Mieten als auch der Kaufpreise von Wohnimmobilien in Deutschland ab. Ausgewertet wurden Daten von Anfang 2022 bis Ende 2023. Während die Kaufpreise im deutschlandweiten Durchschnitt um 8,2 Prozent sanken, stiegen insbesondere in den größten deutschen Städten die Neuvertragsmieten stark an (+ 8,7 Prozent).
Im angespannten Wohnungsmarkt Berlin sanken die Kaufpreise nur um 3,3 Prozent, die Neuvertragsmieten stiegen um 9,2 Prozent. Damit verzeichnet die Hauptstadt den stärksten Mietzinsanstieg bei den deutschen Mietwohnungen.
Fehlender Neubau bleibt die größte Herausforderung für den Wohnungsmarkt
Teure Baumaterialien, hohe Hypothekenkosten, neue Bau-Gesetze, stark gestiegen Bodenpreise und die Inflation erschweren das wirtschaftliche Bauen neuer Wohnimmobilien. Besonders in gefragten Lagen ist Wohnraum knapp – Mieten und Kaufpreise steigen.
Den immer wieder unterbreiteten Vorschlag der Umwidmung von Gewerbeimmobilien in Wohnraum erachten die IW-Experten als möglich, aber kompliziert und teuer. Denn ein Bürogebäude habe andere Anforderungen an den Brandschutz, außerdem seien Wasser- und Stromleitungen anders angelegt, es gäbe größere Grundflächen und weniger Tageslicht.
Das Bundesbauministerium geht von deutschlandweit 235.000 zusätzlichen Wohnungen aus, die sich durch den Umbau von Bürogebäuden schaffen ließen.
Auch die Aufstockung von Bestandsimmobilien erweise sich häufig als kompliziert, besonders in Zusammenhang mit den Brandschutzauflagen, so Voigtländer. Hier brauche es mehr Pragmatismus, um die Potenziale zur Wohnraumschaffung zu nutzen.
Verlässliche Zusagen und Förderung von der Politik gefordert
Als Fazit Ihrer Auswertung fordern die IW-Experten Michael Voigtländer und Pekka Sagner Verbindlichkeit und mehr Unterstützung seitens der Bundesregierung:
„Auf der Käuferseite geht es um eine Reduktion der Grunderwerbssteuer, beim Neubau sind es die Sonderabschreibungen auf die Baukosten. Und die Eigentümer bestehender Immobilien müssen verlässlich wissen, was die Politik für die kommenden Jahre zum Beispiel mit Blick auf die energetische Sanierung vorschreibt - und auch fördert.“
Je verlässlicher die Rahmenbedingungen für Immobilienkauf, Neubau und Sanierung, desto eher könne sichergestellt werden, dass auch zukünftig die nötigen Investitionen in Wohnimmobilien getätigt werden und Wohnraum bezahlbar bleibe. Vorausgesetzt, die Kaufkraft bleibt weiterhin stabil.
Hier können Sie alle Ergebnisse des IW Wohnindex nachlesen.
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